25. September 2014

Grosses Interesse an der neuen Axenstrasse

Gestern Dienstagabend, 23. September 2014, hat in Brunnen (SZ) der zweite öffentliche Informationsanlass zum Bauvorhaben Neue Axenstrasse stattgefunden. Rund 100 Interessierte haben die Veranstaltung besucht. Die zahlreichen Fragen aus dem Publikum wurden von den Verantwortlichen seitens Bauherrschaft persönlich beantwortet.

Vor Kurzem hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) dem Ausführungsprojekt zugestimmt und das UVEK hat grünes Licht für die öffentliche Planauflage des Nationalstrassenprojekts A4 Neue Axenstrasse gegeben. Der Neubau des Nationalstrassenabschnitts zwischen Ingenbohl (SZ) und Gumpisch (UR) gehört zum Paket «Netzvollendung Nationalstrassen» des Bundes und dabei zu jenen Grossprojekten, die in den nächsten zehn Jahren realisiert werden sollen. Da das Vorhaben A4 Neue Axenstrasse vor Inkrafttreten des Neuen Finanzausgleichs (NFA) beschlossen wurde, wird es als Gemeinschaftsaufgabe vom Bund und den Kantonen Uri und Schwyz abgewickelt. Die beiden Kantone haben sich für das Grossprojekt zu einer Bauherrengemeinschaft zusammengeschlossen, wobei die Federführung bei Schwyz liegt. Das ASTRA hat die Oberaufsicht inne.

Im Januar 2009 genehmigte der Bundesrat das Generelle Projekt zur Neuen Axenstrasse und erteilte den Auftrag, das Ausführungsprojekt zu erstellen. Dieses wurde im Mai 2014 dem ASTRA als Gesamtdossier zur Prüfung eingereicht. Am 17. September 2014 ist die Vollständigkeitsmeldung des UVEK eingegangen; somit ist die Bauherrschaft ermächtigt, die Aussteckung der überirdischen Bauwerke vorzunehmen und die öffentliche Planauflage durchzuführen. Die 30-tägige Planauflage erfolgt von Mitte Oktober bis Mitte November 2014. Vorab hat die Bauherrschaft die Öffentlichkeit über alle wichtigen Elemente des Ausführungsprojekt, über die flankierenden Massnahmen im Bereich der bestehenden Axenstrasse sowie über die nächsten Schritte informiert. Am Anlass in Brunnen referierten die beiden Regierungsräte Othmar Reichmuth (SZ) und Markus Züst (UR), Jürg Röthlisberger, stellvertretender Direktor des ASTRA, sowie der Gesamtprojektleiter Paul Gerber.

Wichtige Fragen und Antworten
Das Vorhaben hat in vergangener Zeit namentlich in der Bevölkerung des Kantons Schwyz diverse Fragen aufge- worfen. Der Informationsanlass bot Gelegenheit, auf technische wie auch auf politische Fragen einzugehen. Sowohl der Schwyzer als auch der Urner Baudirektor betonten, dass man sich in beiden Regierungsräten vehement für die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene und gegen eine Kapazitätserweiterung von Nationalstrassen ein- setze. «Die Axenstrasse ist und bleibt jedoch ein Lebensnerv. Hier sollte eine tragfähige Allianz zwischen Urnern und den Schwyzern greifen», wünschte sich Markus Züst. Auf die Frage, weshalb sich das ASTRA im Projekt Axen so stark für den Langsamverkehr einsetze, erklärte Jürg Röthlisberger, es gehe hier um eine Entflechtung von Langsam- und Schnellverkehr zu Gunsten einer höheren Sicherheit. Die Neue Axenstrasse wird deshalb zu einer Nationalstrasse 2. Klasse für den Schnellverkehr; die bestehende Axenstrasse wird für den touristischen Verkehr und den Langsamverkehr aufgewertet. Mehrere Personen aus dem Publikum sprachen sich gegen die von einem Schwyzer Komitee lancierte Initiative und damit für eine rasche Umsetzung des vorliegenden Ausführungsprojekts aus. Othmar Reichmuth betonte, zur Initiative könne man derzeit keine Stellung nehmen. Er erinnerte indes daran, «dass eine Sanierung unumgänglich ist und dass eine solche nicht ohne Sperrungen der bestehenden Axenstrasse möglich ist, sollte bis dahin die Neue Axenstrasse nicht gebaut sein.»