02. September 2021
Eine der letzten Lücken im Nationalstrassennetz
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Eine der letzten Lücken im Nationalstrassennetz
Die A4 Neue Axenstrasse hat eine wichtige Funktion für die Verfügbarkeit und die Verkehrssicherheit der Nord-Süd-Achse. Die Verantwortlichen des Bundesamts für Strassen (ASTRA) sowie der Kantone Schwyz und Uri informierten an einer Medienorientierung über den aktuellen Stand dieses Grossprojekts.
Das Projekt A4 Neue Axenstrasse zwischen Ingenbohl und Flüelen umfasst im Wesentlichen den 2.9 Kilometer langen Morschacher Tunnel und den 4.4 Kilometer langen Sisikoner Tunnel mit einer kurzen offenen Strecke dazwischen. Die neue Axenstrasse ist Teil des Nationalstrassennetzes und wird von den Standortkantonen Schwyz und Uri im Auftrag des Bundesamts für Strassen (ASTRA) ausgeführt. Die Investitionen in der Höhe von rund 1 Mrd. Franken trägt zum überwiegenden Teil der Bund.
Plangenehmigungsverfügung liegt vor – Beschwerde ist hängig
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat am 30. April 2020 die Plangenehmigungsverfügung (Baubewilligung) für die A4 Neue Axenstrasse erlassen. Lediglich die flankierenden Massnahmen an der alten Axenstrasse sind gemäss Verfügung zu überarbeiten und bis zur Inbetriebnahme der A4 Neue Axenstrasse durch das UVEK genehmigen zu lassen. Die Plangenehmigungsverfügung ist aufgrund einer Beschwerde von Umweltverbänden beim Bundesverwaltungsgericht aber noch nicht rechtskräftig. Für einige Projektbestandteile hat das Bundesverwaltungsgericht der Beschwerde jedoch die aufschiebende Wirkung entzogen. Dazu zählen die Baustromversorgung, Ersatzbiotope in Ingenbohl sowie Vorbereitungs- und Sicherungsarbeiten im Bereich Gumpisch. Die Ersatzbiotope sind bereits weitgehend realisiert. Die Hilfsbrücke am Gumpisch, die den notwendigen Platz für den Bau der neuen Galerie Gumpisch schafft, wurde öffentlich ausgeschrieben. Die Arbeiten für ein Kabeltrassee zur Baustromversorgung auf der bestehenden Axenstrasse zwischen Flüelen und Dorni auf einer Länge von rund vier Kilometern starten am 20. September 2021.
Hoffen auf baldige Rechtskraft
Das Ausführungsprojekt für den Bau der A4 Neue Axenstrasse wurde im Jahr 2014 beim UVEK eingereicht. Über die gegen die Plangenehmigungsverfügung vom 30. April 2020 erhobene Beschwerde hat das Bundesverwaltungsgericht noch nicht entschieden. Dieser Entscheid könnte anschliessend noch beim Bundesgericht angefochten werden.
Timotheus Abegg, Gemeindepräsident von Sisikon, appelliert an die Umweltverbände, die gerichtlichen Möglichkeiten nicht auszuschöpfen: «Sisikon erstickt seit Jahren im Durchgangsverkehr, worunter die Lebensqualität im Dorf massiv leidet. Die neue Axenstrasse würde die lange ersehnte Verkehrsentlastung bringen.» Der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger ist erleichtert, dass zumindest mit Vorbereitungsarbeiten begonnen werden konnte: «Diese stellen eine wichtige Voraussetzung für einen raschen Baubeginn dar, sobald die rechtskräftige Baubewilligung für die neue Axenstrasse vorliegt. Die Dringlichkeit unterstreicht die Tatsache, dass die Axenstrasse in den vergangenen drei Jahren rund 20 Mal wegen Steinschlägen oder anderer Naturereignisse gesperrt werden musste.»
Termine abhängig von Beschwerdeverfahren
Die ersten Planungsarbeiten für die neue Axenstrasse datieren aus den frühen 1970er-Jahren. Wiederholte Felsstürze und damit verbundene Strassensperrungen haben laufend die Notwendigkeit einer verlässlichen und sicheren direkten Strassenverbindung zwischen den Kantonen Schwyz und Uri verdeutlicht. Der Urner Baudirektor Roger Nager sagt: «Das vorliegende Projekt bringt die längst überfällige Lösung und ist auch im nationalen Interesse. Der Kanton Uri setzt sich deshalb mit grossem Engagement für die Realisierung ein.»
Die Fertigstellung der Hilfsbrücke am Gumpisch ist im Sommer 2023 vorgesehen. Anschliessend können die Sicherungsarbeiten im Gumpischtal und der Bau der Galerie in Angriff genommen werden. Der Baubeginn der eigentlichen Tunnelarbeiten ist abhängig vom weiteren Genehmigungsprozess. Erst nach Vorliegen der rechtskräftigen Plangenehmigung lassen sich belastbare Aussagen zur Fertigstellung der neuen Axenstrasse machen. Im günstigen Fall kann mit der Eröffnung nach 2031 gerechnet werden. Auch für Guido Biaggio, Vizedirektor des ASTRA, ist das ein wichtiger Meilenstein: «Damit könnte eine der letzten Lücken im Schweizer Nationalstrassennetz geschlossen werden.»
Lärmarmer Belag in Sisikon
Auf dem Gemeindegebiet Sisikon wird ab dem 13. September während rund drei Wochen ein lärmarmer Belag eingebaut. Der Deckbelagsersatz wird ab der Kantonsgrenze zwischen Schwyz und Uri bis rund 50 Meter in den Tunnel «Kleine Galerie» vorgenommen. Verschiedene Massnahmen helfen dabei, den Verkehr durch die Arbeiten möglichst wenig zu beeinträchtigen: Von Montagabend bis Freitagmorgen wird jeweils in der Nacht zwischen 20 und 5 Uhr gearbeitet. Während den Arbeiten wird der Verkehr einspurig mithilfe von Verkehrsdienst oder Lichtsignalanlage geführt. Ausserhalb der Arbeitszeit gibt es keine Einschränkungen.